Brauche ich einen eigenen Newsletter — ja oder nein?
Ich sag es mal, wie es ist: Ich will einfach nur meine Arbeit als Freiberuflerin machen. Die möchte ich allerdings ausgesprochen gut machen. Die Kunden, die ich bereits habe, möchte ich mit meinen Texten nämlich vollauf überzeugen. Dafür brauche ich Zeit und Ruhe. Und jetzt bin ich noch einmal ehrlich: Die sozialen Medien dieser Welt stressen mich oft. Sie rauben mir Zeit. Ständig bekommt man E‑Mails mit tollen Tipps. Im aktuellen Newsletter von diesem oder jenem bekommt man Freebies, damit man noch erfolgreicher wird. Scrollt man sich durch Facebook und Co stehen da ständig neue und natürlich auch ganz wichtige Informationen von wem auch immer. Mich nervt das … Wenn da nur nicht immer dieser Druck wäre, neue Kunden und deren Kontaktdaten gewinnen zu müssen. Denn schließlich möchte ich von meiner Arbeit ja auch gut leben können. Muss ich also auch einen Newsletter anbieten, um Kontaktdaten zu generieren?
Wie machen das die anderen mit Newsletter und Co?
Ich gestehe, dass ich neidisch bin auf diejenigen, die das mit dem Newsletter und dem E‑Mail-Marketing gut hinbekommen. Die es schaffen, dieses Leckerli für Ihre Kunden beziehungsweise potenzielle Kunden regelmäßig anbieten zu können. Die immer neue Ideen und Inhalte finden, um Content oder auch Freebies zu bieten. Die bereits eine super lange Liste an Kontaktdaten haben. Und vor allem beneide ich diejenigen, die anscheinend alle erleichternden Tools dieser Welt kennen, um sich ihre Selbstständigkeit so einfach und angenehm wie möglich zu machen. Wie machen die das bloß? Und noch wichtiger ist für mich die Frage: Muss ich das vielleicht besser auch so machen?
Mich würde ein Newsletter überfordern
Ich habe dieses Business lange nebenberuflich ausgeübt. Das Texten war ein netter Nebenerwerb. Doch irgendwann war mir alles zu viel. Der Beruf hat mich so sehr ausgelaugt, dass ich für alles andere nicht mehr aufnahmefähig war. Ich habe mir Hilfe holen müssen, um aus diesem Teufelskreis wieder raus zu kommen. Irgendwann reifte dann die Idee, dass ich doch meine nette Nebentätigkeit zum Hauptberuf machen könnte. Aber das war ein langer und anstrengender Weg. Ich hatte bereits einige Kunden, die mir den Start erleichtert haben. Mithilfe von Lilli Koisser, die ich durch Zufall online gefunden habe, habe ich gelernt, wie ich eine schöne Website erstellen kann. Damit war ich fürs Erste sehr zufrieden und stolz auf mich. Allein der Gedanke an andere Kanäle wie Facebook, Instagram oder auch das Verschicken eines Newsletters per E‑Mail haben mich total überfordert und tun es teilweise immer noch.
Welcher Weg ist der richtige?
Zwar schwanke ich immer mal wieder mit meiner Meinung … doch im Prinzip weiß ich: Für mich ist ein Newsletter im Moment nichts. Das heißt nicht, dass ich diese Aussage hier in Stein meißeln will. Im Gegenteil. Ich bin offen für alles und gestalte meine Arbeitsweise gerne auch mal wieder um. Doch gerade jetzt, kommt ein Newsletter für mich nicht in Frage. Ich habe genug damit zu tun, meine Selbstständigkeit am Laufen zu halten und mich um wirklich alles zu Kümmern. Momentan erschwert der Corona-Virus das Arbeiten noch zusätzlich. Aber wem sage ich das …? Um auf des Pudels Kern zu kommen: Ich glaube, es gibt keinen richtigen oder falschen Weg in Sachen Selbstständigkeit und Newsletter. Gerade am Anfang kann man nicht alles auf einmal machen. Schließlich muss man sich um die Kunden kümmern und Erfahrungen sammeln.
3 Alternativen zum Newsletter
Nur wer Erfahrungen im Kundenkontakt und mit Projekten sammelt, kann wachsen und zum Experten in seinem Business werden. Und natürlich ist es wichtig, Kunden zu gewinnen. Aber meine Devise ist es dabei, mit Bedacht vorzugehen: Einige wenige Kunden und die aber richtig. Es lohnt sich auch, erst einmal auszuloten, welche Richtung das Business denn überhaupt einschlagen soll. In welche Richtung soll das Schiff Fahrt aufnehmen? Heißt im Klartext: Wie will ich mich positionieren? Um das herauszufinden, braucht man – Sie werden es erraten – Erfahrung und Zeit. Deshalb mein wichtigster Tipp: Gerade am Anfang sollte man sich auf einige machbare Dinge fokussieren und die Basics lernen. Je mehr Wissen man sich aneignet, umso besser kann man seine Arbeit machen. Und das Wichtigste: Das spricht sich rum.
Und damit komme ich auch schon zu den drei möglichen Alternativen zum Newsletter und dem E‑Mail-Marketing:
-
Empfehlungen
Stellen Sie sich mal vor, Sie haben ein Problem – irgendeines, für das Sie einen Fachmann benötigen. Was machen Sie? Genau: Sie fragen Ihre Bekannten, Freunde oder Familienangehörige. Was bedeutet das genau? Es bedeutet, dass sich gute Arbeit herumspricht. Man nennt das umgangssprachlich auch Mundpropaganda. Und über diesen Weg können bereits viele gute Kontakte geknüpft und somit Aufträge generiert werden.
-
Eine optimierte Website
Die zweite Möglichkeit, sich Informationen zu holen, wenn man Hilfe benötigt: Sie informieren sich im Internet und googeln nach Fachleuten, die Ihnen helfen könnten. Das heißt also für jemanden, der sein Business aufbauen möchte, dass er eine gute und informative Website benötigt. Am besten ist die auch noch für Suchmaschinen optimiert (SEO), damit der Hilfesuchende den Fachmann auch gleich auf Platz eins bei Google findet. Und was machen Sie dann? Sie nehmen Sie Kontakt auf. Dazu hat die Website im besten Fall ein eingebettetes Kontaktformular mit einem einladenden Text.
-
Blogtexte
Blogtexte eignen sich hervorragend dazu, eine Beziehung zu potenziellen Kunden aufzubauen. Dabei ist es zu Beginn gar nicht unbedingt wichtig, um welches Thema es sich handelt. Vielmehr ergibt sich das beim Schreiben meist irgendwann von selbst. Die Texte stellt man dann über einen Menüpunkt der eigenen Website online. Das Veröffentlichen bedarf am Anfang sicherlich etwas Überwindung, aber nur Mut. Das wird schon. Vorteile des Bloggens sind:
- Man seine Website mit aktuellem Content füttert. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Google-internen Bewertungen aus.
- Potenzielle Kunden haben die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild zu machen. Sie können sich durch die Website klicken und im besten Fall genau den Experten oder die Expertin finden, nach der sie gesucht haben.
- Und das Wichtigste ist, dass ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann.
Und was ist jetzt mit einem Newsletter?
Steht die eigene Positionierung, können immer weitere Kanäle nach und nach ausprobiert werden. Alles kann, nichts muss ist dabei die Devise. Wird das Angebot angenommen, kommt auch eine gute Portion Routine dazu. Die wiederum gibt Sicherheit, um Neues auszuprobieren und Reichweite sowie Sichtbarkeit mithilfe anderer Möglichkeiten zu vergrößern. Doch die müssen passen und gut durchdacht sein. Es bringt ja nichts, wenn man zwar einen Newsletter verschickt, dieser aber keinen Mehrwert bietet. Das schreckt zum einen die Kunden ab und zum anderen vergeudet man damit wertvolle Zeit, die man stattdessen sicherlich an anderer Stelle gut oder sogar besser nutzen kann.
Das Fazit:
Die Lage ist nicht hoffnungslos. Es gibt gute Alternativen zum Newsletter, die mindestens genauso gut funktionieren. Allerdings muss jeder für sich herausfinden, welcher Weg der passende ist. Also ran an die Arbeit: Versuch macht klug. J