Oder … Das „Making-of” der Texterei Hameln — Teil 2:
Manche Entscheidungen gehen uns ganz leicht von der Hand. Andere dagegen fallen uns deutlich schwerer und fordern uns regelrecht heraus. Der Kopf raucht, die Gedanken kreisen immer wieder um das gleiche Thema. Die Vernunft sagt das eine. Doch das Bauchgefühl etwas ganz anderes. Das Ergebnis: Ich kann keine Entscheidung treffen, weil ich keine Prioritäten setzen kann. Bin ich wirklich glücklich? „Die Fantastischen Vier” haben es in ihrem Song hervorragend auf den Punkt gebracht. Die Antwort auf die Frage: Soll Ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein … ich sag: Jein! Genauso geht es mir bei der Frage: Angestellt oder freiberuflich?
Chaos im Kopf: Bin ich wirklich glücklich?
Soll ich dem Chef die Kündigung in die Hand drücken oder lieber doch nicht? Regelmäßiges gesichertes Einkommen oder vielleicht mal gar kein Einkommen? Unglücklich oder zufrieden sein? Entspannt oder gestresst? Fremd- oder selbstbestimmt arbeiten? Fragen über Fragen. Gerade beim Thema der beruflichen Karriere fällt eine Entscheidung besonders schwer. Soll ich’s wirklich machen? Angestellt oder freiberuflich?
Zukunftsweisende Entscheidungen
Schließlich hängt ja auch eine Menge davon ab, sodass sich die Gedanken oft im Kreis drehen. Fragen Sie mal meine Familie und Freunde, wie lange ich ihnen schon in den Ohren liege: „Was soll ich bloß tun? Bin ich wirklich glücklich?” Alle guten Ratschläge, die ich auch jedem anderen selbst gegeben hätte, prallen ab. Denn eine Entscheidung beeinflusst ja in jedem Fall die Zukunft. Bei drei Kindern, Haus und Garten möchte man ja auch nicht wirklich alles aufs Spiel setzen.
Auf die richtige Frage kommt es an: Soll ich’s wirklich machen?
Philip Meissner, Buchautor und Leiter des Lehrstuhls für strategisches Management und Entscheidungsfindung (das gibt es wirklich) an der Wirtschaftshochschule ESCP Europe Berlin, beschreibt, dass man im ersten Schritt über die richtige Frage nachdenken muss: Ist der Chef Schuld, ist die Firma Schuld, ist es die Arbeit an sich oder bin ich das „Problem“? Und bringt ein Jobwechsel wirklich die erhoffte Veränderung? Und wer gibt mir die „Erlaubnis“, meinen Weg zu gehen?
Nun heißt es sortieren und entscheiden
Mir hat es geholfen, eine Liste anzufertigen und sie Schritt für Schritt durchzugehen. Zum Beispiel: Was macht mich bei der Arbeit unglücklich? Was möchte ich gerne machen? Freunde und viele andere Menschen haben mir geholfen, Lösungen zu finden. Vor allem steht mir eine wirklich kluge Frau bei, meine Gedanken zu strukturieren und vor allem aber mal auf mein Gefühl zu hören. Nicht nur einmal hat sie mich bisher auf den „Topf” gesetzt und mir die Konsequenzen aus meiner jetzigen Situation aufgezeigt. Mein Partner stand und steht an meiner Seite und will einfach nur, dass ich glücklich bin. Am Ende heißt es, die Angst vor Entscheidungen zu überwinden. Dabei hilft die Frage: „Was hat mein Handeln in einem selbst gesetzten Zeitraum für Konsequenzen?! Setzen Sie den Zeitrahmen nicht zu groß, liebe Leidensgenossinnen und ‑genossen. Also zum Beispiel: Was ist in drei Monaten mit mir, wenn ich heute kündige”
Luxusgut Zeit
So richtig deutlich ist mir meine Situation geworden, als ich merkte, dass ich kaum noch atmen kann. Natürlich im übertragenden Sinn … Ich bin für alle da, will alles schaffen, durchhalten und es allen recht machen. Sollten Sie in der gleichen Situation stecken, wissen Sie: Das geht nicht wirklich gut. Auch von Außen sieht man das schnell. Doch wenn man so richtig in Fahrt ist und die Scheuklappen fest geschnallt hat, sieht man das eben nicht so klar. Die kluge Frau fragte mich einmal nach meinem Gefühl: Was will ich? Das Zauberwort ist für mich „Zeit”! Ohne Zeit kann ich mich nicht sortieren. Ohne Zeit kann ich keine lebensweisenden Entscheidungen treffen. Zeit bringt Freiraum — für mich und damit letztlich auch für meine Familie und für das, was ich wirklich machen möchte.
Sie sagen jetzt wahrscheinlich: Ja, ja … aber wer verdient dann das Geld? Und die Frage kann ich Ihnen leider für Ihre Situation auch nicht beantworten. Doch zumindest bin ich gerade an dem Punkt angekommen, an dem ich meine Gesundheit und das Wohlergehen meiner Lieben als das wichtigste Gut ansehe.
Und wenn gar nichts klappt?
Dann kann ich meine Entscheidung immer noch ändern. Heißt im Klartext: Ich kann immer noch einen anderen Weg einschlagen, wenn ich merke, dass der bisherige nicht gut ist. Denn keine Entscheidung ist in Stein gemeißelt. Sich diese Tatsache bewusst zu machen, hilft mir sehr. Doch am meisten hilft es mir vor Augen zu führen, was ich wirklich wirklich machen möchte, um glücklich zu sein. Und immer stellt sich die Frage: Soll ich’s wirklich machen?
Mehr Informationen zu mir finden Sie auf der Seite Über mich.